Berufsunfähigkeitsversicherung – Kosten für wichtige Absicherung

Berufsunfähigkeitsversicherung Kosten
TL;DR
Eine solide BU für Ingenieure beginnt bei ca. 25 €–35 € pro 1.000 € BU-Rente monatlich, bei frühem Einstieg und guter Gesundheit.
Wichtige Einflussfaktoren: Alter, Gesundheitszustand, Berufsbild, Rentenhöhe, Laufzeit und optionale Bausteine wie AU-Klausel oder Leistungsdynamik.
Der Beitrag steigt annähernd linear mit der Rentenhöhe – doppelter Schutz heißt etwa doppelter Beitrag.
BU-Zusatzbausteine (z. B. Cash+, Schwere Krankheiten, lebenslange Rente) erhöhen teils deutlich den Beitrag – bieten aber je nach Lebenssituation echten Mehrwert.
Pauschale Preisvergleiche sind selten zielführend. Die bestmögliche BU-Absicherung ergibt sich aus deinem persönlichen Bedarf – nicht aus einem Online-Rechner.
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Eine gute BU bekommst du nicht von der digitalen Stange – sie muss zu deinem Leben, deinem Beruf und deinem Sicherheitsbedürfnis passen. Dabei geht es nicht nur darum, ob du versichert bist, sondern wie gut. Denn: Die Unterschiede bei Leistungen und Kosten sind teils enorm. In diesem Artikel erfährst du, welche Faktoren die BU-Kosten beeinflussen, welche Bausteine sich in welcher Höhe auf den Beitrag auswirken und worauf du achten solltest, um eine sinnvolle BU zu einem fairen Preis zu erhalten.

Wie viel kostet eine BU-Versicherung für Ingenieure?

Die Kosten einer BU-Versicherung für Ingenieure hängen von verschiedenen Faktoren ab, darunter Alter, Gesundheitszustand, Beruf und gewünschte Berufsunfähigkeitsrente (BU-Rente). Außerdem kalkulieren die Versicherer das Risiko unterschiedlich, wodurch sich auch die monatlichen Beiträge je Gesellschaft unterscheiden. Eine pauschale Aussage ist daher immer nur eine grobe Orientierung. 

Für Ingenieure mit einem hohen Anteil an Bürotätigkeit (mindestens 80 %) und einer sauberen Gesundheitshistorie lassen sich dennoch realistische Richtwerte benennen:

Eine BU ohne zusätzliche Extras (Leistungsbausteine s.u.) kostet bei einem Versicherungsbeginn im jungen Erwachsenenalter meist zwischen 25 € und 35 € pro 1.000 € BU-Rente pro Monat. In Ausnahmefällen – je nach individueller Konstellation – kann dieser Wert auch leicht darunter oder darüber liegen.

Grundsätzlich gilt: Je höher die gewählte BU-Rente, desto höher auch der Beitrag – und das annähernd linear. Wer also statt 1.500 € lieber 3.000 € monatlich absichern möchte, muss mit etwa dem doppelten Beitrag rechnen.

Weitere Einflussfaktoren auf den Beitrag

Neben Eintrittsalter, Beruf und Gesundheitszustand gibt es zusätzliche individuelle Faktoren, welche die Kosten für deine BU-Absicherung nach oben treiben können – oder im schlechtesten Fall sogar zu Leistungsausschlüssen führen:

  • Auslandsaufenthalte (insbesondere außerhalb Europas)
  • Gefährliche Hobbys (z. B. Paragliding, Flugsport, Tiefseetauchen)
  • Beruflicher Umgang mit gefährlichen Stoffen (z. B. Laborarbeit mit Chemikalien)
  • Erhöhter Body-Mass-Index (BMI) bzw. Adipositas
  • Rauchverhalten (auch Partyraucher oder gelegentlicher Shisha-Konsum zählen)

Gerade bei diesen Faktoren ist eine sorgfältige Aufarbeitung der Angaben vor Antragstellung entscheidend. Oft lassen sich durch gezielte Risikovoranfragen und saubere Kommunikation mit den Versicherern bessere Einstufungen erzielen.

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7 Faktoren, welche die Kosten der BU beeinflussen

Berufsgruppe: Warum Ingenieure meist günstigere Beiträge zahlen

Ingenieure profitieren bei der BU von besseren Berufsgruppen, da ihre Tätigkeit in der Regel weniger körperlich anspruchsvoll ist, als beispielsweise die eines Handwerkers. Allerdings kann sich die genaue Einstufung je nach Versicherer unterscheiden. Ein Bauingenieur mit häufigen Außenterminen zahlt oft mehr als ein Softwareingenieur, der hauptsächlich am Schreibtisch arbeitet. 

Daher lohnt es sich, die unterschiedlichen Versicherer genau zu vergleichen. Dies kann sich direkt auf die BU-Beiträge und die Gesamtkosten der Berufsunfähigkeitsversicherung auswirken.

Eintrittsalter: Je früher, desto günstiger

Der Abschluss einer BU-Versicherung in jungen Jahren lohnt sich. Je früher du die Versicherung abschließt, desto günstiger ist der Beitrag – und das dauerhaft. Bestenfalls schließt man also schon als Schüler oder spätestens Student eine BU-Versicherung ab.

Der Grund: Jüngere Versicherte sind in der Regel gesünder und haben damit bessere Chancen auf einen Vertrag ohne Risikozuschläge oder Leistungsausschlüsse. Zudem bildet der günstigere Einstiegsbeitrag die Basis für deine zukünftigen Zahlungen. Wer sich zu spät versichert, muss mit alters- oder gesundheitsbedingten Mehrbeiträgen rechnen. 

Tipp: Für bestimmte Zielgruppen wie Ingenieure oder Akademiker gibt es sogar BU-Aktionen mit verkürzten Gesundheitsfragen.

Gesundheitszustand: Risikozuschläge und Ausschlüsse vermeiden

Vorerkrankungen können die BU-Kosten deutlich erhöhen oder sogar dazu führen, dass bestimmte Risiken vom Versicherungsschutz ausgeschlossen werden. Eine professionelle Risikovoranfrage hilft, die besten Konditionen zu finden. Dabei übermittle ich deine anonymisierten Gesundheitsdaten an verschiedene Versicherer, um eine Einschätzung zur Annahme und zu möglichen Zuschlägen oder Ausschlüssen zu erhalten. 

Auch kleine, scheinbar harmlose Beschwerden können Einfluss auf die Vertragsannahme des Versicherers haben. Eine BU ohne Gesundheitsfragen gibt es de facto nicht - oder nur in wenigen Fällen mit stark eingeschränktem Leistungsumfang. Wer zu lange mit der Absicherung wartet, riskiert keine bedarfsgerechte BU-Absicherung mehr zu erhalten.

Versicherte Rentenhöhe: Wie viel BU-Rente benötigst du?

Die Höhe der BU-Rente beeinflusst den Beitrag am stärksten. Wichtig ist, dass deine Absicherung ausreicht, um deinen Lebensstandard im Ernstfall zu halten. 

Meine Empfehlung: Verlass dich nicht auf Faustformeln, sondern berechne deinen Bedarf genau. Damit gehst du einerseits sicher, im BU-Fall keine Abstriche bei deinem Lebensstandard machen zu müssen - und vermeidest andererseits unnötige Kosten für eine zu hohe Absicherung. 

Wer unnötigerweise trotzdem gern Faustformeln vertraut: Die Lösung liegt erfahrungsgemäß zwischen 80% und 100% des Nettoeinkommens. Berücksichtige dabei auch langfristige finanzielle Verpflichtungen und die Altersvorsorge. Außerdem solltest du eine Anpassung an steigende Lebenshaltungskosten einplanen (Stichwort: Inflation). Spezifische Empfehlungen gebe ich dir in meinem Beitrag zur Berechnung der BU-Höhe.

Sparpotenzial durch jährliche Zahlung

Wer seine Beiträge jährlich statt monatlich zahlt, erhält häufig einen Beitragsnachlass. Je nach Versicherungsgesellschaft liegt das Sparpotenzial zwischen 0,2 % und 5,5 %.

Der Grund: Versicherer sparen Verwaltungsaufwand. Ob sich das lohnt, hängt stark von deinem Cashflow und deiner Planung ab. Manche meiner Kunden nutzen diese Option gezielt, um zusätzlich zu sparen – andere bevorzugen die Flexibilität der monatlichen Zahlung. 

Endalter der Versicherung: BU bis 67 sinnvoll 

Eine Berufsunfähigkeitsversicherung sollte idealerweise bis zum gesetzlichen Renteneintrittsalter laufen. Manche Menschen sparen an der Laufzeit, um ihren BU-Beitrag zu “optimieren” – damit riskierst du aber eine Absicherungslücke in den letzten Berufsjahren und diverse nachteilige Wechselwirkungen in Verbindung mit der Altersvorsorge.

Kürzere Laufzeiten als bis 67 haben zur Folge, dass einerseits die Jahre bis zum Renteneintritt vollständig ausfinanziert werden müssen und andererseits die gesetzliche Rente aufgrund der geringeren Einzahlungszeiten geringer ausfällt. Gleichzeitig steht auch weniger Zeit für den Vermögensaufbau zur Verfügung, um die erstgenannten Punkte auszugleichen.

Allgemein lässt sich festhalten: Eine Absicherung bis 67 ist in den allermeisten Fällen die korrekte Variante - und bei absehbar früherem Renteneintritt kann die Absicherungshöhe im mittleren Alter herabgesetzt oder sogar der gesamte BU-Vertrag bereits vorzeitig mit Anfang 60 gekündigt werden.

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BU-Bausteine und ihre Auswirkungen auf die Kosten

Zusätzliche Tarifbausteine können den Schutz sinnvoll erweitern – sie haben aber immer auch Einfluss auf die Beitragshöhe. Viele Versicherer bieten verschiedene Bausteine an. Ob sich der Aufpreis lohnt, hängt stark von deiner Lebenssituation und deinen persönlichen Prioritäten ab. 

Wichtig: Dieser Beitrag bewertet die Bausteine nicht inhaltlich, sondern zeigt dir in kompakter Form, welche typischen Optionen es gibt und wie sie sich auf den Beitrag auswirken können. Was davon für dich tatsächlich relevant und individuell sinnvoll ist, klären wir im persönlichen Beratungsgespräch.

AU-Klausel (Arbeitsunfähigkeitsklausel)

Mit der AU-Klausel erhältst du schon dann die volle BU-Rente, wenn du z. B. sechs Monate am Stück krankgeschrieben bist – auch wenn noch keine Berufsunfähigkeit im Sinne der Versicherungsbedingungen festgestellt wurde. Für viele ist das vor allem eine enorme psychologische Erleichterung. Denn der BU-Leistungsantrag kann ein längerer Prozess sein, insbesondere bei komplexen oder schwer objektivierbaren Erkrankungen wie beispielsweise psychischen Leiden. 

Leistungsdynamik

Mit der Leistungsdynamik steigt deine BU-Rente im Leistungsfall – also wenn du wirklich berufsunfähig bist – Jahr für Jahr automatisch um einen festen Prozentsatz, zum Beispiel 2 oder 3 Prozent. 

Warum das wichtig ist? Weil deine Ausgaben in der Regel nicht stehenbleiben. Die Inflation oder steigende Miet- und Lebenshaltungskosten nehmen keine Rücksicht. Ohne diese Dynamik würde deine Kaufkraft während der Leistungsdauer sinken. Auch hier gilt: Der Beitrag steigt zwar, aber dafür bleibt deine Absicherung langfristig tragfähig. Ob und in welcher Höhe eine Leistungsdynamik sinnvoll oder teils sogar notwendig ist, hängt vom individuellen Einzelfall ab.

Pflegebaustein

Der Pflegebaustein ergänzt die BU-Versicherung um eine Leistung im Pflegefall. Dabei kann es sich beispielsweise um die Option auf den späteren Abschluss einer Pflegeversicherung handeln oder die Zahlung einer teils lebenslangen Pflegerente. 

Die Pflegebausteine sind unter den BU-Optionen vermutlich am schwersten vergleichbar, weil so unterschiedlich ausgeprägt. Umso genauer sollte also hingeschaut werden, ob und welcher Baustein sinnvoll ist. In jedem Fall steigt der Beitrag hierdurch spürbar und du solltest daher prüfen, ob bereits separate private oder betriebliche Absicherung im Pflegefall bestehen - oder diese als Einzel-Vertrag nötig sind.

Versichererindividuelle Bausteine und ihre Kosten

Cash+1 & Cash+3

Diese Option gibt es exklusiv bei der Baloise. Mit Cash+1 erhältst du mit erstmaligem Eintritt des Leistungsfalls eine voll Jahres-BU-Rente als Einmalzahlung zusätzlich zur beginnenden monatlichen Zahlung. Bei beispielhaften 2.000 Euro BU-Rente erhältst du im Leistungsfall also 24.000 Euro zusätzlich zur laufenden BU-Rente. Dieser Zusatzbaustein kostet ca. 12,5% Mehrbeitrag und ist auch noch in der erweiterten Variante Cash+3 hinzubuchbar, in der dann sogar drei Jahresrenten bis zum 50. Lebensjahr gezahlt werden (ab 51 nur noch eine Jahresrente). Diese Alternative ist mit ca. 19,5% Mehrbeitrag etwas teurer.

Schwere Krankheiten

Einige Versicherer bieten im Fall einer schweren Krankheit (bspw. Schlaganfall, Krebs,…) eine zusätzliche einmalige Kapitalzahlung, so zum Beispiel die Baloise, die Nürnberger oder die Swiss Life. Bei der Baloise kann die Einmalzahlung zwischen 5.000 Euro und 100.000 Euro gewählt werden, maximal jedoch drei BU-Jahresrenten, was einem Mehrbeitrag zwischen 16,4% und 118,2% entspricht. Bei der Nürnberger sind zwischen 10.000 Euro und 200.000 Euro möglich (15,5% bis 311% Mehrbeitrag), bei der Swiss Life bewegen wir uns zwischen der 12- und 36-fachen BU-Monatsrente und damit zwischen 30% und 91% Mehrbeitrag.

Lebenslange Leistung

Die LV1871 bietet eine lebenslange Leistungsdauer in ihrer BU an. Im Leistungsfall wird die Rente dann also nicht nur bis zum vereinbarten Endalter von meist 67 Jahres geleistet, sondern – wie der Name vermuten lässt – lebenslang. Voraussetzung ist, dass der Vertrag bis zum 65., 66. oder 67. Lebensjahr läuft und der Leistungsfall ununterbrochen zwischen dem 50. Lebensjahr und dem entsprechenden Endalter bestanden hat. Hierfür wird ein Mehrbeitrag von ca. 28% aufgerufen.

Darüber hinaus existieren noch viele weitere Extras, die jedoch in ihrer Praxisrelevanz meist niedriger einzuordnen sind. Es kommt auch hier wie immer auf den Einzelfall und persönliche Präferenzen an, vor allem aber auf gute Beratung.

Wie ich dich bei der Wahl der passenden BU unterstütze

Jede Berufsunfähigkeitsversicherung ist so individuell wie dein Berufsweg. Durch akribische Risikovoranfragen stelle ich sicher, dass du nicht nur eine gute Absicherung, sondern auch die bestmögliche Einstufung erhältst und somit einen fairen Beitrag zahlst. Dafür arbeiten wir auch detailliert deine Gesundheitshistorie in Zusammenarbeit einer ehemaligen Risikoprüferin auf.

Mein Ziel ist es dabei ganz klar nicht, einfach nur stumpf den günstigsten BU-Tarif für dich herauszusuchen. Viel wichtiger ist ein möglichst rechtssicherer Vertrag (Stichwort: Gesundheitshistorie), ein angemessenes Preis-Leistungs-Verhältnis und faire Versicherungsbedingungen, die im BU-Fall keine bösen Überraschungen erwarten lassen. Du verdienst eine bedarfsgerechte Absicherung, die dir im Fall der Fälle den Rücken freihält und wirklich verlässlich leistet. 

In meinen Beratungen erarbeite ich nach einer detaillierten Analyse deiner Situation einen Vergleich mit passenden Versicherern. Auch die obenstehenden Übersichten beinhalten übrigens nicht restlos alle BU-Versicherer, die es am Markt gibt. Ich habe schlicht schon herausgefiltert, welche Anbieter im Regelfall leistungsmäßig sowieso nicht in Frage kommen sollten. Wenn du eine auf Ingenieure und Akademiker zugeschnittene Beratung suchst, teste mich – gemeinsam finden wir die optimale BU-Versicherung für dich.

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