Nicht jeder BU-Vertrag passt für immer zu deinem Lebensentwurf. Insbesondere Alt-Verträge aus den 2000er oder frühen 2010er Jahren waren bei weitem noch nicht so kundenfreundlich gestaltet und flexibel anpassbar, wie es heute selbst durchschnittliche BU-Tarife sind. Erst um ca. 2020 ist die Qualität der Berufsunfähigkeitsversicherungen in der Breite wirklich brauchbar geworden. Aber das ist in Ordnung, weil einfach der Lauf der Zeit.
Problematisch wird es dann, wenn die bestehende BU nicht mehr mit der dynamischen Karriereentwicklung mithalten kann - etwa, wenn sich dein beruflicher und/oder finanzieller Status ändert und dadurch auch dein Absicherungsbedarf. Dann ist es sinnvoll, die bestehende Berufsunfähigkeitsversicherung auf den Prüfstand zu stellen. Je nach Fazit ergeben sich daraus verschiedene Handlungsoptionen, um die BU dann wirklich zukunftssicher zu gestalten.
In jedem Fall sollte ein BU-Wechsel gut überlegt sein und strukturiert ablaufen. Im Worst Case stehst du ansonsten gänzlich ohne BU-Absicherung da. In diesem Artikel zeige ich dir also, wann ein Wechsel deiner Berufsunfähigkeitsversicherung wirklich sinnvoll ist, wie du dabei konkret vorgehst, um Fallstricke zu vermeiden - und welche Alternativen es gibt.
Das berühmte “es kommt drauf an…” ist eine reichlich unbefriedigende Antwort, daher versuche ich, dir möglichst klare Leitlinien an die Hand zu geben. Trotzdem erfordert jede individuelle Situation auch eine individuelle Prüfung.
Ein Wechsel der Berufsunfähigkeitsversicherung kommt in der Regel dann infrage, wenn sich deine Lebensumstände geändert haben und der BU-Vertrag nicht daran angepasst werden kann oder der bestehende Vertrag nicht mehr zu deinem aktuellen Bedarf passt.
Ein Wechsel sollte dabei aber nicht ausschließlich aus Kostengründen erfolgen, sondern immer auch unter dem Aspekt geprüft werden, ob der bisherige Schutz im Ernstfall noch tragfähig ist. Versicherungstechnische Entwicklungen im Markt haben dazu geführt, dass aktuelle Tarife teils deutlich bessere Leistungen bieten als Altverträge.
Wer heute eine Berufsunfähigkeitsversicherung abschließt, profitiert häufig von klareren Formulierungen, vereinfachten Leistungsauslösern und insbesondere flexibleren Tarifen, die sich an praktisch jede Karriereentwicklung anpassen können. Trotzdem wäre eine Verteufelung von Altverträgen und pauschale Empfehlung zu einem Neuabschluss nicht nur falsch, sondern potenziell sogar gefährlich!
Erstgespräch vereinbarenDer Wechsel einer BU bedeutet praktisch immer 1. die Kündigung des Altvertrags und 2. den Abschluss einer neuen Police. Der erste Schritt ist dabei relativ leicht getan, schließlich ist bei Verträgen mit monatlicher Zahlweise auch eine Kündigung der Berufsunfähigkeitsversicherung zum Monatsende möglich. Bei anderen Zahlweisen gilt häufig die jeweilige Zahlungsperiode, aber ich habe auch schon Fälle erlebt, bei denen trotz jährlicher Zahlung eine Kündigung zum Monatsende möglich war. Die zu viel gezahlten Beiträge wurden dann zurückerstattet.
Trotzdem ist ein Wechsel der Berufsunfähigkeitsversicherung kein Selbstläufer und birgt durchaus einige Fallstricke:
Besonders problematisch ist es, wenn du den ersten mit dem zweiten Fallstrick kombinierst und der alte Vertrag bereits gekündigt wurde, bevor eine rechtssichere Annahme des neuen Vertrags vorliegt. In diesem Fall kann es passieren, dass du im schlimmsten Fall ohne jeglichen BU-Schutz dastehst.
Es gilt der Grundsatz: Ein Wechsel oder eine Kündigung der BU sollte nie leichtfertig oder ohne professionelle Begleitung durchgeführt werden.
Es gibt ein Argument, das wirklich immer für das Beibehalten eines bestehenden BU-Vertrages spricht: die 10-Jahres-Frist im Zuge einer Verletzung der vorvertraglichen Anzeigepflicht (VVA). Um dich nicht mit rechtlichen Feinheiten zu langweilen, kann man vereinfacht sagen, dass die BU bei einem Leistungsfall >10 Jahre nach dem Abschluss auch dann leistet, wenn du die Gesundheitsfragen arglistig falsch beantwortet hast.
Und damit ist auch schon erklärt, wo der Vorteil bestehender Berufsunfähigkeitsversicherungen liegt. Je näher du dieser 10-Jahres-Grenze kommst, desto näher kommst du auch der 100-prozentigen Leistungs-Wahrscheinlichkeit. Ein 7 Jahre alter Vertrag ist also nur noch 3 Jahre von der Narrenfreiheit entfernt, wohingegen ein Neuabschluss diesen Zeitraum wieder von vorn beginnen lässt.
Deshalb ist auch bei einem Neuabschluss im Rahmen eines BU-Wechsels die saubere Aufbereitung der Gesundheitshistorie das A und O. Wir stellen das intern sicher, indem wir einen BU-Wechsel mit der gleichen Akribie wie einen Neuabschluss angehen - eben weil es faktisch ein Neuabschluss ist. Dazu gleich mehr.
Im Rahmen eines BU-Wechsels kann es sein, dass der bestehende Vertrag grundsätzlich gut gebaut ist und bereits viele Jahre besteht - aber einfach keine weiteren Anpassungen zulässt. Das ist zum Beispiel dann der Fall, wenn der Vertrag hinsichtlich Endalter, Dynamik, Leistungsdynamik und auch in Bezug auf die Versicherungsbedingungen passt, aber bei 2.500 Euro BU-Rente die Obergrenze für die Absicherungshöhe bereits erreicht ist.
Folgen dann weitere Einkommenssteigerungen und es kommt Bedarf hinzu, muss eine höhere BU-Rente her. Bei 80.000 Euro Jahresbrutto sind 2.500 Euro BU-Rente in der Praxis beispielsweise fast immer zu wenig. Gleichzeitig wäre es aber auch Quatsch, eine bestehende und gut gebaute BU wegzuwerfen, insbesondere wenn der Vertrag schon nah an der 10-Jahres-Grenze liegt.
Dann ergibt es häufig Sinn, die bestehende BU beizubehalten und schlicht durch einen zweiten Vertrag zu ergänzen. Bei gänzlichen Neuabschlüssen wird dieses Prinzip einer Zwei-Vertragslösung sehr häufig angewendet, denn dann können die Obergrenzen beider Versicherer genutzt und BU-Rente bis über 10.000 Euro dargestellt werden - genug für fast jeden Karriereverlauf.
Auch der Zweitvertrag ist dann ein simpler Neuabschluss, sodass das oben beschriebene Vorgehen 1:1 greift, nur ohne Kündigung der bestehenden BU. Gerade für Akademiker mit stark wachsendem Einkommen ist diese Lösung eine der besten Möglichkeiten, den Versicherungsschutz bedarfsgerecht und zukunftssicher zu gestalten.
Beim Wechsel einer BU geht es nicht zuletzt auch darum, den Nachteil möglichst gering zu halten, der durch den neu beginnenden 10-Jahres-Zeitraum hinsichtlich der vorvertraglichen Anzeigepflicht entsteht. Daher ist den Gesundheits- und weiteren Risikofragen auch hierbei die höchstmögliche Priorität beizumessen.
Ein strukturierter Wechselprozess hilft, Risiken zu vermeiden und optimale Ergebnisse zu erzielen. So begleite ich den Wechsel in der Praxis:
Natürlich sei erwähnt, dass es beim 1. Punkt bleibt, wenn der bestehende Vertrag hinsichtlich Vertragsgestaltung und Versicherungsbedingungen optimal passt und auch für die Zukunft noch ausreichende Anpassungsmöglichkeiten bereithält. Dann behältst du deine bestehende BU einfach und kannst sie wahlweise in meine Betreuung übertragen und somit bspw. von meinen Kooperationspartnern im Leistungsfall profitieren.
Ein Wechsel der Berufsunfähigkeitsversicherung ist weit mehr als ein reiner Produktvergleich. Es geht darum, deinen individuellen Schutz langfristig passend zu gestalten – ohne Leistungslücken oder Fallstricke. Genau hier unterstütze ich dich als spezialisierter Versicherungsmakler für Berufsunfähigkeitsversicherungen.
Wenn du wissen willst, ob dein aktueller Vertrag noch zu dir passt oder ob sich ein Wechsel der Berufsunfähigkeitsversicherung lohnen kann, melde dich gern bei mir. Im unverbindlichen Erstgespräch zeige ich dir auf, wie du deine BU-Absicherung optimieren kannst – fundiert, strukturiert und ohne unnötige Risiken.
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